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Internet- Informationsdienst für die Segelflugeuropameisterschaften Räyskälä

09.06.1996

Im Letzten Jahr gab es rund 308 Außenlandungen auf der Vor-Europameisterschaft, gestern haben wir in diesem Wettbewerb hart daran gearbeitet , diese Zahl auch wieder zu erreichen. 71 Außenlandungen, das war in den Abendstunden die reinste Hängerrallye in der Region von Räyskälä.

Bei Blauthermik und Steigwerten bis zu drei Metern lief es am sechsten Wertungstag zunächst für alle Klassen gut. Insbesondere die erste und zweite Wende schienen problemlos zu umrunden zu sein , und die Meldungen über Funk waren zuversichtlich, daß man die großen Tagesaufgaben von 399 Kilometern in der Standardklasse , 423 Kilometer in der Rennklasse und 521 Kilometern in der Offfenen Klasse bewältigen würde. Einzig in der offenen Klasse lief es auch bis zum Ende gut, wie Holger Back berichtete, denn ihre letzte Wende lag wiederum so weit im Osten des Wettbewerbsgebietes, daß sie dort auch wieder gute thermische Verhältnisse mit Steigwerten zwischen zwei und drei Metern antrafen. Holger Back und Uli Schwenk kommen gemeinsam mit sieben anderen Fliegern im ersten Pulk an den Platz, der erste Platz geht aber an den Holländer Gerrit Kurstjens. Holger wird sechster und Uli siebter.

Insbesondere die Rennklasse traf es an der dritten Wende am härtesten, eine Abschirmung schattete alles ab und dann flogen alle nach dem Motto "soweit die Füße tragen". Einzig Frederic Hoyeau der 35-jährige Airline-Pilot aus Frankreich hat es gerade noch in den Platz nach Räyskälä geschafft. Er hat wie er sagte, im Endanflug sehr weit westlich angeflogen und einen Weg mit geringerem Sinken gefunden. der Rest seines Pulkes saß 10 Kilometer vor dem Platz. Michael Grund und Martin und Georg Theisinger sind nicht ganz soweit gekommen, sie waren das zweite Pulk und saßen bei Kilometer 383. In der Standardklasse sind zwei Piloten nach Hause gekommen, Holger Karow und Leonardo Brigliadori. In einem wahrhaft spektakulären Finisch ist Holger Karow über die Wälder vor dem Platz angeflogen und hat es unter dem Beifall und dem hörbaren Aufatmen der Zuschauer auf die Landebahn 26 geschafft. Reinhard Schramme und Erwin Ziegler saßen dreieinhalb Kilometer vor Räyskälä am anderen Ende des Kaartjärvi Sees, Erwin Ziegler drehte sogar noch über dem See wieder ab, um sich zu Reinhard auf den Landeacker zu gesellen. Herbert Weiss ist rund 10 Kilometer vor Räyskälä gelandet. Holgers Vorteil, rund 15 Kilometer vorm Platz hat er noch einen 0.8 Meter Bart ausgegraben, der ihm die nötige Höhe in den Platz lieferte. Wenn es einen Preis für die längste Rückholtour gegeben hätte, so hätte ihn Herbert Weiss verdient. Ein "innerbetriebliches Problem" wie es heute morgen formulierte, führte dazu, daß seine Frau und Rückholerin Bärbel Weiss, den Landeacker sozusagen in immer engeren Kreisen anvisierte, es aber knapp drei Stunden nicht schaffte , wirklich anzukommen. Entweder endete die Straße im Wald, oder es lag einer der vielen finnischen Seen im Weg....

Heute ist Halbzeit, und der Stand der Dinge im deutschen Team: Herbert Weiss führt weiterhin in der Standardklasse, vor Erwin Ziegler und Reinhard Schramme, der sich seinen dritten Platz zur Zeit im Leonardo Brigliadori teilt. Holger Karow tummelt sich auf dem sechsten Platz. In der Rennklasse muß Michael Grund die Führung Milos Dedera aus der Tschechei überlassen, Martin Theisinger ist weiterhin auf dem fünften Rang und Georg auf dem siebten. In der Offenen Klasse liegt Holger wieder ganz knapp auf dem zweiten Platz und Uli Schwenk weiterhin auf Rang 10. Insgesamt betrachtet, ist in allen Klassen noch alles Offen, denn die Spitzen liegen eng zusammen und wenn die Wetterprognose stimmt, so liegen noch einige Wertungstage vor uns.

Wetterprognose für den Tag: Blauthermik bei einer Basis von 1600 Metern mit Steigwerten zwischen 1 und 1,5 Metern. Die Tagesaufgaben: 209 Kilometer in der Standardklasse, 214 für die Rennklasse und 250 Kilometer für die Offenen Klasse. Rene Heise, unser deutscher Wetterfrosch, prognostiziert ein optimales Wetterfenster von 3 Stunden zwischen 14.00 und 17. oo Uhr, allerdings sei Vorsicht geboten, da sich bei dem herrschenden Westwind wieder der Seebrisen Effekt bemerkbar machen werde.Erster Schlepp ist heute für 13.00 Ortszeit angekündigt.

Mittlerweile ist der Start auf 13.30 verschoben und wir warten weiter. Noch eine Wort vom Trainer Peter Lackner "Also Fans, macht´s kurz heute, dann habt ihr´s hinter Euch..."

Bis morgen, Annette


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